Vorwort von Werner Ignaz Jans :
Arbeiten im öffentlichen Raum
Einige meiner Arbeiten wurden von Kunstkommissionen aus Ausstellungen angekauft. Später dann
mehr oder weniger glücklich in öffentlichen Gebäuden aufgestellt, oft auch wieder um platziert.
Die eine oder andere wartet sicherlich vergessen in einem Depot, dies vielleicht auch zu meinem Glück.
Wieder andere, sind durch Wettbewerb oder Direktauftrag entstanden. Oft war der Rohbau schon fertig
oder erst in Plänen und Bauplatz vorhanden. In jedem Fall geht der Entwurfsarbeit eine Auseinandersetzung
mit dem Ort, der Architektur und dem Zweck des Baues voraus.
Manchmal habe ich zu früh mit dem Entwerfen begonnen, und zermartete mir zeichnend den Kopf. Einige Male
arbeitete ich zwei, drei Wochen bereits am Modell, dann öffnete mir ein kritischer, ehrlicher Freund die Augen
oder ich sah selbst ein, dass ich mich verrannt habe, also von neuem beginnen.
Zuerst baue ich ein Architekturmodell, aber nur die Zonen in denen mir ein mitgestalten möglich erscheint.
Dieses lasse ich heute lange in der Werkstatt herumstehen und werfe, dann und wann ein Blick darauf. Reifen lassen
und bereit sein ist fast alles. Eines Morgens sind die Bilder greifbar und ich beginne, mit etwas Glück gelingt in
einem Anlauf ein überzeugender Vorschlag. Abliefern, in der Hoffnung auch die Jury eines Wettbewerbs zu
überzeugen. Bei einem möglichen Direktauftrag die Kommission in die Werkstatt einladen, da habe ich den
Rückhalt meiner hölzernen und steinernen Gefährten.
Schwierig zu vermitteln ist, und fordert von den Auftraggebern und Architekten ein hohes Mass an Vertrauen, dass ein Entwurf
nur ein Anfang ist. Die Ausführung wieder ein kreativer Prozess, und mit Ueberraschungen zu rechnen ist.
Ich bin mit dieser Haltung und Erwartung auch auf die Nase gefallen, und die Architekten und Auftraggeber
mit mir. Es sind auch Fehler passiert, kein oder ein zu später Einbezug der zukünftigen Nutzer. Meist legt sich der
Widerstand, und der anfängliche Stein des Anstosses kann zum Publikumsliebling werden. (Holidi, Graben
Winterthur). Der Widerstand kann aber mit Hilfe von Presse Radio und Fernsehen auch zum Selbstläufer werden.
Wenn der Widerstand dann gar von örtlichen Parteien instrumentalisiert wird, ist ein Künstler machtlos und die
Arbeit wird abgeräumt, so geschehen in Volketswil, um dann später an einem anderen Ort, reuig neu aufgestellt
zu werden. Vandalen -Akte kurz nach der Aufstellung (Bischofszell). Gedankenlose Anordnung der Teilzerstörung
durch Geschäftsführer einer Institution (Brühlgut) Winterthur. Diese ärgerlichen nervenaufreibenden
Erfahrungen, werden aufgewogen durch die Freude und den Spieltrieb mit dem Kinder Kunstwerke in Besitz
nehmen. Ihnen, den Architektinnen, Architekten, Handwerkern und Auftraggebern sei Dank, und nicht zuletzt,
sind durch die Zusammenarbeit auch Freundschaften entstanden.